ZU DEN SIEBEN SENDSCHREIBEN DER GEHEIMEN OFFENBARUNG
aus Guardinis Betrachtungsbuch
EINGANG
- der unter den Leuchtern erschienen ist.
- dessen Antlitz strahlte, der Sonne gleich.
- der tot war, aber siehe: Er lebt.
- aus dessen Mund das Wort ergeht.
- der Hand legt auf den, der sich Ihm gibt.
DAS ERSTE SENDSCHREIBEN
- der hilft, um seinetwillen zu dulden.
- durch dessen Kraft wir nicht müde werden.
- der uns die Schuld an der Liebe vergibt.
- der uns hilft, sie neu zu finden.
- der einst uns vom Baum des Lebens gibt.
DAS ZWEITE SENDSCHREIBEN
- der unsere ganze Armut kennt.
- der uns den inneren Reichtum schenkt.
- durch den wir nicht fürchten, was kommen wird.
- der treu uns macht bis in den Tod.
- der einst den Kranz des Lebens gibt.
DAS DRITTE SENDSCHREIBEN
- der Jeden kennt in dieser Zeit.
- durch den wir dem Glauben die Treue halten.
- der Ungetreue zur Rechenschaft ruft.
- der lehrt, die Buße in Wahrheit zu tun.
- der einst den ewigen Namen gibt.
DAS VIERTE SENDSCHREIBEN
- der unsere Arbeit kennt und Geduld.
- der Dienst verlangt ohne Schwäche noch Trug.
- der die Sinne und die Gedanken durchforscht.
- der Jedem vergilt nach seinem Tun.
- der einst dem Sieger den Morgenstern gibt.
DAS FÜNFTE SENDSCHREIBEN
- der allen Schein des Lebens durchschaut.
- der unsre Werke wägt in Gott.
- der kommen wird wie der Dieb in der Nacht.
- der Jeden wachen heißt, bis Er kommt.
- der einst seinem Vater den Siegenden nennt.
DAS SECHSTE SENDSCHREIBEN
- der die Türe öffnet, und niemand schließt.
- der weiß, wir haben nur kleine Kraft.
- der hilft, seinem Namen die Treue zu halten.
- der Jeden stärkt, wenn die Prüfung kommt.
- der den Sieger zur Säule im Tempel macht.
DAS SIEBENTE SENDSCHREIBEN
- der weiß, wir sind blind und arm und bloß.
- der prüft, ob wir warm sind oder kalt.
- der Laue aus seinem Munde speit.
- der Jeden züchtigt, den Er liebt.
- der einstens Sitz gibt auf Seinem Thron.
AUSKLANG
Offb 3, 20 und 1, 4-6
- der uns erlöst von unserer Schuld.
- der an der Türe steht und klopft.
- der eintritt dort, wo man Ihn hört.
- der Mahl mit jedem hält, der Ihm öffnet.
- der hören lehrt, was der Geist in uns spricht.
R/. Auf daß wir würdig werden der Verheißungen Christi.
Lasset uns beten. - Wecke auf, o Herr, den Willen deiner Gläubigen zu rechter Bereitschaft. Gib, daß sie immer reichere Frucht erlangen (aus diesem göttlichen Dienst)* und von deiner Vatergüte immer reicheres Heil. Durch Christus, unseren Herrn.
* Diese Oration vom Letzten Sonntag nach Pfingsten bezieht sich mit der eingeklammerten Formulierung auf die Feier der Liturgie (Messe und Stundengebet). Darum entfällt sie beim Rosenkranzgebet.
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